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Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften

Biologie, Bachelor of Science (B.Sc.)

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Einblicke Studium & Karriere

Sie wollten schon immer einmal wissen, was Studierende und Absolventen der Biologie über das Biologiestudium sagen? Wir haben uns für Sie umgehört.


Interview Studierender der Biologie

  • Würdest du dich bitte kurz vorstellen.

    Mein Name ist Sebastian. Ich bin 22 Jahre alt und ich bin in meinem letzten Bachelorsemester Biologie an der Universität Bayreuth. Im April beginne ich dann mit meinem Masterstudium „Biochemie und Molekulare Biologie“.
  • Warum hast du dich für Bayreuth entschieden?

    Durch meine Zeit beim Bund war ich nach dem Abitur sehr weit von zuhause weg. Ich komme aus dem Landkreis Wunsiedel und wollte gerne in der Nähe zu meiner Heimat studieren.

    Für Bayreuth habe ich mich unter anderem entschieden, weil es eine Campusuniversität ist. D.h. alle Fakultäten und Einrichtungen sind auf einem Fleck und man muss nicht hin und her pendeln. Des Weiteren hat die Biologie an der Uni Bayreuth in den Rankings immer gut abgeschnitten. Auch das hat meine Wahl beeinflusst.
  • Was hat dich dazu bewogen Biologie zu studieren?

    Das Fach Biologie hat bereits in der Schule durch die extrem vielseitigen und spannenden Teilbereiche mein Interesse geweckt. Ich glaube, das ist auch bei den meisten Biologiestudenten der Grund für die Wahl dieses Studienfachs. Geschwankt habe ich noch zwischen Biologie und Biochemie. Da ich in der Oberstufe aber keinen Chemieunterricht hatte, habe mich dann gegen ein Studium der Biochemie entschieden. Ich hatte im Biologiestudium dennoch keinerlei Schwierigkeiten mit der Chemie, da man hier in den ersten Vorlesungen alles nachholt.
  • Fiel dir die Umstellung von Schule auf Uni schwer?

    Da ich vor dem Studium 14 Monate beim Bund war, hatte ich in Sachen Selbstständigkeit eigentlich keine Probleme. Eigentlich ist dieser Umstieg von zuhause auch schön; das erste Mal alleine wohnen. Man hat sein eigenes kleines Reich und kann nach seinen eigenen Vorstellungen leben und auch neue Vorlieben entdecken. Man wird mit der Zeit immer selbstständiger.

    Auch der Einstieg ins Studium war nicht schwer, da man gleich zu Beginn an die Hand genommen wird. Es gibt ausgearbeitete Stundenpläne und für jedes Semester Infoveranstaltungen. Und über einen Newsletter wird man auch noch einmal an wichtige Termine erinnert.
  • Was gefällt dir hier am Studium am besten?

    Ich finde die Vielfalt dieses Studiengangs super gut. Klar muss man manchmal auch Dinge machen, die einem nicht so viel Spaß bereiten. Aber das ist überall so.

    In fast allen Bereichen gibt es Praktika, sodass man sich hier richtig austoben kann.

    Ich habe am Lehrstuhl Genetik gerade meine Bachelorarbeit abgeschlossen und mir hat es hier super gefallen. Alle sind freundlich und hilfsbereit. Die Tür meines Professors steht quasi immer offen und er hat sich immer Zeit für meine Fragen genommen.

    Auch die Fachschaft war immer ein guter Ansprechpartner. Sie veranstalten z.B. die Kneipentour oder man bekommt hier Altklausuren der letzten Semester, was für die Vorbereitung auf Prüfungen sehr hilfreich sein kann.
  • Wie gefällt dir das Bayreuther Campusleben und die Stadt an sich?

    Mir gefällt die unmittelbare Nähe zur fränkischen Schweiz. Hier lohnt sich immer ein Ausflug mit dem Motorrad oder wer es sportlicher mag mit dem Rad.

    Das Rondell auf dem Campus ist eigentlich so ein richtiger Klassiker. Im Sommer gibt es hier den Unistrand und es wird jede Menge geboten. In Bayreuth findet wirklich so ein Studentenleben wie in manchen amerikanischen Filmen statt, man trifft viele verschiedene Leute und kann auch seine Freizeit hier gut gestalten.

    Und das Mensaessen ist bei uns sehr, sehr gut, auch im Vergleich zu dem was man von anderen Unis manchmal so hört.
  • Welche berufliche Richtung möchtest du später einmal einschlagen?

    Ich sehe den Bachelor als so eine Art Aufbaustudium an. Die meisten Studierenden fangen danach ein Masterstudium an. Ich werde in Bayreuth bleiben und hier „Biochemie und Molekulare Biologie“ studieren.

    Ob ich später einmal in die Forschung gehe oder in die Industrie halte ich mir noch offen.

    Den molekularen Zweig der Biologie fand ich schon in der Oberstufe interessant. Dass diese Ausrichtung wirklich das richtige für mich ist und mir besonders Spaß macht, hat sich im Verlauf des dritten Semesters noch einmal verfestigt. Hier liefen dann die Module Genetik, Mikrobiologie und Biochemie.
  • Hast du einen Tipp oder Ratschlag für Studieninteressierte bzw. Studienanfänger?

    Hier kann ich eigentlich den Rat meiner Eltern weitergeben. Sie haben mir Mut gemacht, einfach mal das zu studieren was mir Spaß bereitet. Man ist noch sehr jung und sollte es im schlimmsten Fall schiefgehen, hat man dennoch wichtige Erfahrungen gesammelt.

Interview Absolventin der Biologie

  • Würdest du dich bitte kurz vorstellen.

    Meine Name ist Sonja Endres. Ich bin 32 Jahre alt und in der Fränkischen Schweiz aufgewachsen.
  • Wie sieht dein Werdegang im Bezug zur Biologie aus?

    Schon in der Schule faszinierte mich die Biologie und ich beschäftigte mich mit dem Wattenmeer in meiner Facharbeit.

    Nach dem Abitur studierte ich Biologie an der Uni Bayreuth. Zuerst wollte ich mich in Richtung molekulare Biologie spezialisieren. Während des Studiums wuchs aber mein Interesse an der Umweltmikrobiologie und so wählte ich den Schwerpunkt "Ökologische und organismische Biologie".

    Während des Studiums arbeitete ich als studentische Hilfskraft an der Wattenmeerstation des Alfred-Wegener-Instituts auf Sylt. Von dort aus nahm ich auch an meiner ersten Expedition auf einem Forschungsschiff auf der Nordsee teil. Durch den guten Kontakt zur Wattenmeerstation, konnte ich auch in den folgenden Jahren an den Expeditionen teilnehmen.

    Nachdem ich alle Vorlesungsmodule absolviert hatte, schob ich ein Auslandssemester an der Universität der Balearen in Palma de Mallorca ein, wo ich vier Monate im Labor der Umweltmikrobiologie forschte und neue Methoden kennenlernte. Danach fertigte ich meine Abschlussarbeit am Lehrstuhl der Ökologischen Mikrobiologie in Bayreuth an.

    Neben meinem Studium verbrachte ich viel Zeit in der Fachschaftsarbeit, war zwei Jahre Fachschaftssprecherin sowie Mitglied des Fakultätsrats, des Konvents und anderer Gremien. Dabei habe ich viel über die akademische Selbstverwaltung gelernt, wovon ich sicher heute noch profitiere. Außerdem hatten wir jede Menge Spaß in der Fachschaft. Durch Hiwi-Jobs im Akademischen Auslandsamt und als Erstsemester-Tutor sammelte ich erste Erfahrungen in der Lehre und Studentenberatung.

    Nach dem Studium arbeite ich als Doktorandin am Alfred-Wegener-Insitut in Bremerhaven und am GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung in Kiel. Nach der Promotion an der Uni Kiel, konnte ich ein eigenes PostDoc-Projekt einwerben und für weitere 5 Jahre am GEOMAR arbeiten.
  • Was machst du heute?

    Ich arbeite als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Chemie in der Abteilung Klimageochemie. Meine Aufgabe ist es an Bord von Forschungsschiffen auf dem Atlantik Seewasserproben und Daten zu sammeln. Unser Ziel ist es die Stoffkreisläufe und die Biologie der Kleinlebewesen im Ozean heute und der Vergangenheit besser zu verstehen und in der Zukunft besser vorhersagen zu können. Mich persönlich interessiert dabei insbesondere der menschliche Einfluss auf bakterielle Abbauprozesse im Ozean.
  • War es schwierig ins Berufsleben einzusteigen?

    Ich habe sicherlich einige Bewerbungen und Initiativbewerbungen geschrieben. Am Ende ging es ganz schnell und ich konnte nur zwei Wochen nach Abgabe der Abschlussarbeit meine Promotionsstelle am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven antreten.

    Meine Kollegen und meine Betreuerin haben mir viel geholfen zu Beginn, zumal ich wenig Vorkenntnisse in der Meeresforschung hatte. Im Laufe der Zeit lernte ich immer selbstständiger zu forschen und zu arbeiten. Der Übergang vom Studium zur Promotion war für mich einfach, da ja beides im akademischen Rahmen stattfand. Schwieriger empfand ich die Entwicklung hin zu einem eigenen Forschungs- bzw. Tätigkeitsprofil. Was möchte ich in Zukunft erforschen? Möchte ich in der Wissenschaft bleiben oder gibt es für mich spannende Alternativen? Diese Fragen beschäftigen mich auch heute noch.
  • Was gefällt dir am besten an deinem Beruf?

    Am besten gefällt mir die Feldarbeit, also die Arbeit auf Forschungsschiffen. Natürlich sind Expeditionen auch sehr anstrengend und erfordern eine lange Vor- und Nachbereitung. Draußen auf dem offenen Ozean zu sein und direkt vor Ort zu messen, Proben zu sammeln und zu beobachten ist unglaublich spannend und schön. Ich mag auch die Gemeinschaft der Wissenschaftler aus den verschiedensten Disziplinen und der Crew an Bord. Nur gemeinsam können diese Expeditionen gelingen. Und weglaufen kann auch niemand. Generell mag ich die Freiheit und Flexibilität in der Arbeit als Wissenschaftler. Natürlich gehören dazu auch eine Menge Selbstdisziplin und Motivation. Wer seine Arbeit nicht selbst strukturieren kann, ist in der Wissenschaft vielleicht falsch.
  • Was hast du in Bayreuth gelernt bzw. welche Fähigkeiten und Erfahrungen hast du aus deinem Studium hier mitgenommen?

    Das Studium war sehr vielfältig und hat mir Einblicke in unterschiedlichste Fachgebiete ermöglicht. Insbesondere aus den Praktika habe ich viel mitgenommen. Am meisten gelernt fürs Leben habe ich aber wohl in der Fachschafts- und Fakultätsratsarbeit.
  • Hast du einen Tipp oder Ratschlag für Studieninteressierte bzw. Studierende?

    Wenn ich nochmal studieren würde, würde ich versuchen noch mehr Berufspraktika zu machen. Die Biologie ist so vielfältig und es hilft bei der Berufswahl, wenn man möglichst viele Facetten davon schon mal zumindest gesehen hat.

    Außerdem hilft es ein gut gepflegtes, großes berufliches Netzwerk zu haben. Eventuell würde ich auch Vorlesungen in Querschnittsfächer besuchen, wie z.B. Umweltrecht, Umwelttechnik oder GIS, was im Hinblick auf potenzielle Stellenangebote sehr hilfreich sein kann.

    Das Studium an einer "kleineren" Universität wie Bayreuth würde ich immer bevorzugen, weil die Betreuung und Organisation des Studiums einfacher und besser funktioniert bei weniger Studenten. Das bringt einem am Ende weiter als eine theoretisch größere Auswahlmöglichkeit an großen Universitäten.

    Auch als Wald-Biologe aus Bayreuth kann man am Ende in der Meeresforschung landen ;)

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